Die Luft war schon vor dem ersten Lauf raus: Ein Stromausfall hatte zur Folge, dass der Kompressor nicht mehr arbeitete, das luftige Startportal daraufhin immer schlapper wurde und schließlich über dem auf das Startsignal wartenden Nachwuchs zusammensank. Schnell war es aus dem Weg geräumt, mit ein wenig Verspätung gingen die älteren Kinder auf ihren 2-Kilometer-Kurs, und als sie ins Ziel kamen, gab es auch wieder Strom und Luft für den nächsten Wettbewerb. Über das Auftaktmalheur konnten die beiden Chef-Organisatoren des wumboR-Laufs, Rudi Zischka vom in Rödermark beheimateten Ski-Club Rodgau und Sascha Keller vom Volleyball-Club Ober-Roden, bald schmunzeln. Denn ansonsten lief bei der 15. Auflage des Klassikers am vergangenen Sonntag alles wie am Schnürchen.
Rund 650 Sportlerinnen und Sportler am Start
Der Wettergott zeigte sich von seiner besten Seite und verwöhnte die insgesamt rund 650 Sportler, darunter fast 350 Kinder, mit idealem Wetter für das laufende Vergnügen, die Stadtverwaltung und die ausrichtenden Vereine sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Nach zweimaliger Coronapause und dem Comeback in abgespeckter Form (Volks- und Firmenlauf) im vergangenen Jahr war die Freude über die Rückkehr des Klassikers mit vollem Programm inklusive Bewirtung groß. Zischka und Keller mussten ein rund 60-köpfiges Helferteam auf die Absicherung der Laufstrecken einschwören und für reibungslose Abläufe im Start- und Zielbereich sorgen. Das Mikro hatte dort der Rödermärker Kabarettist Jörg Becker in der Hand - eine gute Entscheidung mit Kurzweilgarantie. Die Läuferfelder schickte Siggi Kupczok auf die Reise, einer der Alt-Organisatoren des wumboR-Laufs.
„After-Run-Bereich“ hinter dem Badehaus lädt zum Verweilen ein
Erstmals war auf der Grünfläche hinter dem Badehaus ein spezieller „After-Run-Bereich“ ausgewiesen worden. Dort wurden die Besten geehrt, es gab Getränke und Würstchen und man konnte man den Lauf gesellig ausklingen lassen. Ein Angebot, das gerne angenommen wurde, vor allem von den Beteiligten am abschließenden Firmenlauf und den stolzen Eltern, die mit ihren sportlichen Sprösslingen feierten. „Es ist damit gelungen, dem sozialen Aspekt einer solchen Veranstaltung besser Rechnung zu tragen“, resümierte Sascha Keller am Tag nach dem Großereignis, das er zusammen mit Rudi Zischka zum zweiten Mal federführend gestemmt hatte.
„Überwältigt von der Resonanz der Grundschulen"
Doch nicht nur deswegen war Keller rundum zufrieden. „Es ist alles super gelaufen. Das begann schon damit, dass an der Strecke alle Helfer so früh wie nie auf ihren Posten waren. Und auch im Start- und Zielbereich lief alles wie geplant. Überwältigt waren wir von der Resonanz der Grundschulen, was vor allem dem Engagement der Lehrerinnen und Lehrer geschuldet ist, bei denen wir uns ganz herzlich bedanken. Auch die Beteiligung am Firmenlauf war großartig. Der Volkslauf und der Halbmarathon haben im Vergleich zur Vor-Coronazeit etwas geschwächelt. Vielleicht müssen wir da im kommenden Jahr etwas mehr in Sachen Kommunikation machen.
Dank an Helferinnen und Helfer
Auch Thomas Mörsdorf, als Leiter des Fachbereichs Kultur, Heimat und Europa der Stadtverwaltung in die Organisation eingebunden, zog ein überaus positives Fazit: „Ich bin froh und dankbar, dass wir an alte Traditionen anknüpfen und den wumboR-Lauf in gewohnter Bandbreite durchführen konnten. Die vielen fröhlichen Gesichter und die gute Teilnehmerzahl sagen mir, dass sich der Planungs- und Kostenaufwand in jedem Fall gelohnt haben – mein Dank gilt insbesondere den Helferinnen und Helfern, ohne die ein solches Laufsportereignis gar nicht möglich wäre.“
Der zweite Rödermärker Firmenlauf, der rund 120 Beschäftigte von insgesamt 13 ortsansässigen Betrieben und Institutionen (zwei mehr als im vergangenen Jahr) zum Mitmachen animierte, bewährte sich als 5,2 Kilometer langes Breitensport-Vergnügen für Jung und Alt. In das Starterfeld hatte sich auch die Rödermärker Stadtverwaltung eingereiht, inklusive Bürgermeister Jörg Rotter mit Familie. „Das war eine wunderbare Veranstaltung“, sagte Beate Filbert von der städtischen Wirtschaftsförderung, bei der die organisatorischen Fäden vorher zusammengelaufen waren. Von den Firmen habe sie ein „tolles Feedback“ erhalten, vor allem auch für den After-Run-Bereich. Mit nicht weniger als 32 Läuferinnen und Läufern stellte die Firma ABEL das größte Team. Die Mobilfunker siegten auch in der Mannschaftswertung, schnellster Einzelläufer war Vladimir Poroseci (Rund um den Baum), schnellste Frau Erina Melo Carlo (ABEL Mobilfunk).
Bunzendahl verpasst neuen Streckenrekord nur knapp
Für den sportlichen Höhepunkt sorgte Marc Bunzendahl vom VfL Altenstadt, der die Volkslauf-Strecke über zehn Kilometer in 34:42 Minuten absolvierte, nur wenig langsamer als bei seinem Streckenrekord im vergangenen Jahr und mehr als vier Minuten vor dem Zweitplatzierten, Heiko Grosch vom VFS Rödermark. Der junge Mann mit Rödermärker Wurzeln – seine Großmutter lebt in Ober-Roden – siegte zum dritten Mal beim Lauf rund ums Badehaus. Schnellste Frau war Anna Lisa Eichhorn (MTV Kronberg), die nach 39:43 Minuten die Ziellinie überquerte.
Zweimal den Volkslauf plus eine kleine Zusatzschleife bei Waldacker – das war die Strecke für die Teilnehmer am Halbmarathon. Ingo Sattler aus Urberach durfte sich nach 1:39:10 Stunden über den Sieg auf seiner Trainingsstrecke freuen. Es war erst seine zweite Teilnahme an einem Halbmarathon. Einen Heimsieg gab es in diesem Lauf auch bei den Frauen: Erste wurde Birgit Schmidt aus Urberach. Sie brauchte 1:48:54 Stunden und war im Ziel von ihrem Sieg überrascht. Weil die Halbmarathonis gemeinsam mit den Volksläufern losgeschickt worden waren, hatte sie nicht realisiert, dass die Läuferinnen vor ihr nach halber Strecke schon ihre Laufarbeit beendet hatten.
Den Schülerlauf über einen Kilometer gewann Anton Heß von der 3f der Schule an den Linden in 3:37 Minuten, schnellstes Mädchen war Dorothea Mannchen von der 3e der Trinkbornschule (4:14). Den Wettbewerb über zwei Kilometer gewannen Nina Vogt von der TSV Heusenstamm (8:10) und Michael Mannchen von der 8f1 der Nell-Breuning-Schule (8:07).
Im Walking über 5,2 Kilometer siegte Eva Servatius (35:40 Minuten) vor Andreas Quintern (36:19).